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Ein prächtiges Erholungsjahr

Was für ein Jahresausklang! Fast überall steigende Kurse, so dass die Bilanz 2023 überraschend positiv ausfällt. Angesichts der schwierigen Ausgangslage und der zähen Kursentwicklung bis zur zweiten Jahreshälfte war kaum damit zu rechnen. Doch dann gewann die Hoffnung auf wieder sinkende Zinsen die Oberhand und eine kräftige Rallye setzte ein.

Am besten schlugen sich von den großen Indizes die Technologiewerte. Der Nasdaq Composite legte satte 43,4 Prozent zu. Der japanische Nikkei 225 brachte 28,2 Prozent auf die Waage. 24,3 Prozent waren es für den breiten S&P 500. Für den amerikalastigen MSCI World gab es plus 21,8 Prozent. Der DAX schaffte 20,3 Prozent, der EURO STOXX 50 19,2 Prozent.

Die Emerging Markets konnten nicht begeistern und legten lediglich rund sieben Prozent hin. Schlusslicht war China. Der Shanghai Composite beendete das Jahr mit einem Minus von 3,7 Prozent, was angesichts der Wirtschafts- und Finanzprobleme im Reich der Mitte noch einigermaßen glimpflich ausging.

Zahlen und Fakten
2.733
Die Zahl der Fonds und Notes erhöhte sich auf 2.733, ein Plus von fast einem Prozent.
1,6
Die AuM der ETFs erreichten mit 1,638 Bio. Euro Rekordzahlen – auf die Jahresentwicklung ein Plus von 26 %.
Europäischer ETP-Markt

Auf dem Rohstoffmarkt blieb die Entwicklung verhalten. Die Basismetalle mit dem S&P Global Base Metal Index versuchten zwar im Dezember noch eine kräftige Rallye. Im Jahresvergleich reichte es jedoch nur für ein Plus von 3,2 Prozent. Gold dagegen glänzte wieder, obwohl eigentlich steigende Anleiherenditen das Edelmetall eher unter Druck setzen sollten. Der Unzenpreis erhöhte sich um 11,2 Prozent und hat sich deutlich über der 2000-Dollar-Marke etabliert. Der Ölpreis war tendenziell 2023 unter Druck. Am Ende gab es für die Sorte Brent ein Minus von einem Prozent. Trotz höher Wachstumsraten in den USA trudelte der US-Dollar im Vergleich zum Euro abwärts, was diesem ein Plus von 4,1 Prozent bescherte.

Klar, dass auf dem Markt für Exchange Traded Funds und Notes ebenfalls kräftige Gewinne dominierten. Kryptowährungen, die 2022 noch herbe Verluste von bis zu 90 Prozent hinnehmen mussten, glänzten wieder mit Gewinnen von fast 200 Prozent. Bei den traditionellen ETFs waren es ausgewählte Technologietitel, die die Gunst der Anleger fanden. Das Thema Blockchain begeisterte. Im Dezember zog der Preis um 50 Prozent an, auf Jahressicht kam so ein Plus von 250 Prozent zustande. Für Semiconductor waren es immerhin bis 80 Prozent. Die Künstliche Intelligenz brachte es auf plus 50 Prozent. Denen folgte eine Fülle von weiteren Tech-Fonds, die wie die Nasdaq um 40 und mehr Prozent anzogen. Unter den Länderfonds war Griechenland mit plus 40 Prozent der Star, gefolgt von Mexiko mit 35 Prozent. Auch Themen wie Climate Change fanden Gefallen und strahlten mit 33 Prozent mehr. Negative Vorzeichen gab es für nicht mal ein Drittel der 2700 in Europa gehandelten Titel. Manche zuvor gehypte Modethemen wurden 2023 links liegen gelassen, so Clean Energy mit einem Minus von 20 Prozent. Dann gab es jede Menge breiter und spezieller Chinafonds, die zwischen zehn und zwanzig Prozent verloren.

Entwicklung AuM in Assetklassen in % (indexiert, rollierend 5 Jahre).

Anlageklassen

Die positive Entwicklung zeigte sich auch deutlich beim Nettomittelaufkommen. Auf Jahressicht gab es rund 87 Milliarden mehr für die Aktien, 54 Milliarden Euro mehr für die Anleihen und fünf Milliarden mehr für den Geldmarkt. Die Rohstoffe mussten auf rund neun Milliarden Euro verzichten.

Zahlen und Fakten
100,1
Die Rohstoffe blieben zurück – ein Minus von 2,7 Prozent auf 100,1 Milliarden Euro
1,123
Für die Aktien gab es ein Plus von rund 30 Prozent auf 1,123 Billionen Euro.
380,1
Die Anleihen verbesserten sich um rund 24 Prozent auf 380,1 Milliarden Euro.
11
Der Überflieger war jedoch der Geldmarkt, der sich um 90 Prozent auf über 11 Milliarden Euro ausweitete.
Netto-Mittel: Ab- und Zuflüsse nach Anlageklassen in Mio. Euro (Dezember 2023).

Nettomittelabflüsse

Verlierer waren vor allem die Rohstoffe mit Edelmetallen. Ihnen gingen im Dezember 1,7 Milliarden Euro verloren, vielleicht ein Zeichen, dass sich die Goldpreishausse dem Ende zuneigen könnte. Rund 888,4 Millionen Euro weniger waren es für Aktien des Energiesektors. 834,7 Millionen Euro wurden aus US-Dollar-Staatsanleihen abgezogen. 616 Millionen Euro flossen aus den Finanzaktien ab. Um 513,6 Millionen Euro wurden breite Rohstoffkörbe reduziert.

Nettomittelzuflüsse

Wie sah es nun in den einzelnen Kategorien im Dezember aus? Am stärksten profitierten die Standardwerte der US-Aktien mit 6,2 Milliarden Euro mehr. Für europäische Standardtitel gab es 2,4 Milliarden Euro. Globale Titel wurden mit 1,7 Milliarden Euro bedacht. Euro-Unternehmensanleihen waren mit 1,6 Milliarden Euro im Rennen. 1,2 Milliarden Euro waren es für die Standardaktien der Eurozone.

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