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Sommerrallye trotz Sorgen

Noch gerade rechtzeitig, Ende Mai, wurde der Schuldenstreit in den USA beigelegt. So gingen die Märkte feiernd in den Juni hinein. Trotz Rezessions-, Inflations- und Zinssorgen konnten die Kurse im Juni deutlich zulegen.

Am stärksten ging es in Tokio nach oben, wo die Notenbank vorerst an Ihrer lockeren Geldpolitik festhielt. Der Nikkei legte 7,5 Prozent zu. Auch der Nasdaq Composite mit vielen Technologiewerten zog kräftig an, ein Gewinn von 6,6 Prozent. Der breite S&P 500 lief mit und schaffte 6,5 Prozent. Europa ließ es gemächlicher angehen. Der EURO STOXX 50 brachte ein Plus von 4,3 Prozent auf die Waage, während der DAX mit 3,1 Prozent etwas hinterherhinkte. Die Emerging Markets schlossen sich der Rallye an und schoben den entsprechenden MSCI-Index ebenfalls um 3,2 Prozent nach oben. Lediglich China blieb zurück. Der Shanghai Composite endete den Juni mit einem kleinen Minus von 0,1 Prozent.

Europäischer ETP-Markt

Auch die Rohstoffe profitierten von der verbesserten Stimmung. Der S&P Global Base Metal Index legte knapp fünf Prozent zu. Öl der Sorte Brent verteuerte sich um 3,1 Prozent. Der Goldpreis dagegen konnte seinen Höhenflug vom Mai auf mehr als 2.000 US-Dollar nicht mehr aufnehmen und sank weiter um zwei Prozent. Der Euro konnte gegenüber dem Dollar leicht Boden gutmachen und verbesserte sich um zwei Prozent gegenüber der US-Währung.

Die positive Stimmung spiegelte sich auf dem ETF-Markt. Besonders stark zogen Fonds auf Brasilien (13 %) und Lateinamerika generell (9 %) an. Aber auch ETFs auf Italien glänzten mit Gewinnen bis 8,6 Prozent. Bei den Branchen waren es ausgewählte Technologietitel wie Blockchain, die mit Gewinnen von 17 Prozent herausragten. Die Banken konnten generell von der Hoffnung auf bald wieder sinkende Zinsen profitieren und die Branchen-ETFs schafften bis zu neun Prozent. Gefragt waren auch Fonds mit Basismetallen, die sich um acht Prozent verbesserten.

Die Verliererseite hielt sich in Grenzen. Bei den Länderfonds gab es türkische Titel mit Verlusten bis zu sieben Prozent, nachdem Präsident Erdogan die Stichwahl gewonnen hatte. Auch Goldminenwerte litten, ein Minus hier bis sechs Prozent.

Zahlen und Fakten
1,48
Die AuM feiern – ihr Volumen erhöhte sich um 2,3 % auf 1,486 Billionen Euro.
2.681
Die Zahl der ETPs bewegt sich auf stabilem Niveau. Im Juni wurden 2.681 Titel gezählt.
Entwicklung AuM in Assetklassen in % (indexiert, rollierend 5 Jahre).

Anlageklassen

Beim Nettomittelaufkommen ähnelte sich das Bild. 6,4 Milliarden Euro mehr gab es für die Aktien. Für die Anleihen waren es immerhin 5,6 Milliarden Euro. Die Rohstoffe litten und mussten auf 2,2 Milliarden Euro verzichten. Um rund 79 Millionen Euro fiel der Geldmarkt zurück.

Zahlen und Fakten
103,4
Die Rohstoffe litten – ihr Volumen ging um 5,8 % auf 103,4 Milliarden Euro zurück.
1
Die Aktien steigerten sich um 3,6 % und knackten damit die Marke von einer Billion Euro.
342,9
Die Anleihen verbesserten sich im Juni um 1,1 % auf aktuell 342,9 Milliarden Euro.
6,8
Der Geldmarkt gab wieder etwas ab, ein Minus von 1,1 % auf 6,8 Milliarden Euro.
Netto-Mittel: Ab- und Zuflüsse nach Anlageklassen in Mio. Euro (Juni 2023).

Nettomittelabflüsse

Verlierer waren bei den Nettomittelabflüssen vor allem Edelmetalle. Sie gaben 1,6 Milliarden Euro ab. Auch Aktien aus dem Finanzsektor mussten auf 1,1 Milliarden Euro verzichten. Wenig gefragt waren weiterhin Europas Standardaktien, die 458,1 Millionen Euro verloren. Aktien aus dem Energiesektor bewiesen sich diesen Monat als Ladenhüter, ein Minus von 393,2 Millionen Euro. Auch Aktien aus dem Bereich der Versorgungsunternehmen fielen in der Gunst der Anleger zurück. Sie verringerten sich um 375,1 Millionen Euro.

Nettomittelzuflüsse

Die Gewinner nach Kategorien waren wiederum globale Standardaktien, die im Juni 4,7 Milliarden Euro Nettomittel hinzubekamen. Gefolgt wurden sie von US Standardaktien mit einem Zuwachs von 2,8 Milliarden Euro. An dritter Stelle lagen die Euro-Unternehmensanleihen mit 1,4 Milliarden Euro. Japanische Standardaktien wurden mit 1,1 Milliarden Euro bedacht. Für US-Dollar-Staatsanleihen gab es eine Milliarde Euro mehr.

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