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Konsolidierung vor US-Wahlen

Eigentlich taten die Notenbanken, was die Märkte von ihnen erwartet haben: Sie senkten die Leitzinsen, zunächst Ende September die Fed, dann Mitte Oktober die EZB, und die schon zum dritten Mal in Folge. Aber das hatten die Börsen schon weitgehend vorweggenommen. So stand der Oktober im Zeichen der Konsolidierung. Außerdem warf die Präsidentschaftswahl in den USA ihre Schatten voraus. Deren möglicher Ausgang – Trump oder Harris? – verunsicherte die Märkte.

So konnte nur der Nikkei von den großen Märkten Gewinne verbuchen, ein Plus von 3,1 Prozent. Er hatte sich nach kräftigen Verlusten im August und September nach oben gearbeitet, reagierte nach den Parlamentswahlen, bei denen die Regierung die Mehrheit verlor, kurz negativ, erholte sich dann aber wieder schnell. Bei den anderen Märkten ging es nach mehrfachen Rekorden zuvor abwärts, blieb aber im Rahmen einer üblichen Konsolidierung. Der S&P 500 gab ein Prozent ab. Der Dax verlor 1,3 Prozent, der Shanghai Composite 1,7 Prozent, der EURO STOXX 50 schon 3,5 und der MSCI Emerging Markets sogar 4,4 Prozent.

Zahlen und Fakten
2,038
Die AuM der in Europa gehandelten Titel erhöhte sich um 1,5 % auf 2,038 Bio. Euro.
2.837
Auch die Zahl von Indexprodukten nahm leicht zu, um 0,9 % auf 2.837 Titel.
Europäischer ETP-Markt

Bei den Rohstoffen hielt sich der Goldpreis wacker. Der Preis für die Feinunze stieg um 4,2 Prozent, was vielfach als Zeichen zunehmender Unsicherheit interpretiert wurde. Der Ölpreis schaffte nach den Rückgängen zuvor ein Plus von 1,9 Prozent für die Sorte Brent. Doch der S&P Global Base Metal verlor angesichts verbreiteter Konjunkturschwäche rund vier Prozent. Der Dollar, der in den Monaten zuvor eher zur Schwäche neigte, befestigte sich wieder um 2,3 Prozent gegenüber dem Euro.

Die Liste der ETP – der Exchange Traded Products mit Notes und Fonds – wurde im Oktober durch die Erholung der Kryptowährungen geprägt, die im Durchschnitt bis 15 Prozent zulegten. Bei den klassischen ETFs waren es Fonds mit Japan-Bezug. Sie konnten sich um 6,5 Prozent verbessern. Auch die typischen Technologiefonds mit Cloud und Computing reüssierten. Sie gewannen zwischen fünf und sieben Prozent. Zudem gab es bei Produkten mit Gold- und Silber-Bezug Gewinne bis zu sieben Prozent.

Bei den Verlierern fielen Immobilien-ETFs in Europa negativ aus. Sie verloren bis 8,5 Prozent. Alternative Energiewerte wurden gemieden, Verluste bei den entsprechenden Fonds bis sieben Prozent. Aktien-ETFs auf Polen und Schweden gaben rund sechs Prozent nach.

Entwicklung AuM in Assetklassen in % (indexiert, rollierend 5 Jahre)

Anlageklassen

Bei den Flows, dem Nettomittelaufkommen, dominierten klar die Aktien mit 21,9 Milliarden Euro. Für die Anleihen gab es 4,1 Milliarden mehr, für den Geldmarkt 922,4 Millionen Euro. Die Rohstoffe mussten sich mit 202,7 Millionen Euro begnügen.

Zahlen und Fakten
1,438
Für Aktien zog das Volumen um 1,3 % auf 1,438 Billionen Euro an.
430,6
Für Anleihen ging es um 0,7 % aufwärts – auf nunmehr 430,6 Milliarden Euro.
125
Goldbedingt legten die Rohstoffprodukte kräftig zu – um 5,9 % auf 125 Milliarden Euro.
20,7
Das Volumen des Geldmarkts stieg um 5,1 % auf aktuell rund 20,7 Milliarden Euro.
Netto-Mittel: Ab- und Zuflüsse nach Anlageklassen in Mio. Euro (Oktober 2024)

Nettomittelabflüsse

Euro-Unternehmensanleihen dagegen verloren, um 1,4 Milliarden Euro ging das Nettomittelaufkommen zurück. Ebenso erging es globalen Unternehmensanleihen – mit US-Dollar abgesichert. Sie gaben 866,1 Millionen Euro ab. Verlierer waren auch globale Schwellenländer-Anleihen, die ihr Volumen um 315,2 Millionen Euro verringerten. Schließlich litten schwedische Aktien besonders unter der Konsolidierung der globalen Märkte. Ihre Flows schrumpften um 296,6 Millionen Euro.

Nettomittelzuflüsse

Heruntergebrochen auf die Anlagekategorien glänzten vor allem die Standardwerte der US-Aktien. Sie sammelten netto 8,8 Milliarden Euro ein. Für globale Standardwerte gab es 6,2 Milliarden. Euro-High-Yield-Anleihen, die vor kurzem noch als weitgehend ausgereizt galten, waren wieder gefragt. Ihr Volumen stieg um 1,6 Milliarden Euro. Für Euro-Staatsanleihen gab es 1,3 Milliarden. Schließlich wurden globale Schwellenländer-Aktien angesichts der aktuellen Kurskorrektur eingekauft, ein Plus bei ihnen von 1,1 Milliarden Euro.

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