ETF-Monitor | Ein fulminanter Jahresauftakt
Der Elefant ist da. Natürlich im Porzellanladen und natürlich heißt der Donald Trump. Ob Politiker oder Börsianer – sie alle müssen sich auf Überraschungen einstellen. Trump schoss in den ersten Tagen im Weißen Haus eine Salve von Dekreten ab, drohte wieder mit Zöllen und Handelskriegen. Hinzu kam dann noch die Nachricht, dass ein chinesisches Unternehmen namens Deepseek die amerikanischen KI-Giganten herausforderte (siehe auch die Kolumne).
- 2,263
- Neue Rekorde für die AuM – das Volumen stieg um 4 % auf 2,263 Billionen Euro.
- 2.843
- Die Zahl der Produkte erhöhte sich nur leicht um 0,6 % auf 2.843.
Das führte kurzfristig zu heftigen Reaktionen, vor allem im Tech-Sektor. Aber insgesamt verlief der Januar erstaunlich positiv. Noch erstaunlicher war, dass der DAX die Gewinner mit 9,2 Prozent anführte, gefolgt vom EURO STOXX 50 mit 8,6 Prozent. Der Dow Jones schaffte 4,6 Prozent, der breite S&P 500 noch 2,3 rozent. Aber die Technologiewerte mit dem Nasdaq Composite schwächelten und mussten sich mit 0,7 Prozent begnügen. Negativ waren die Vorzeichen in Asien, minus 0,8 Prozent für den Nikkei in Japan und sogar minus 4,6 Prozent für den Shanghai Composite in China, ein Land, das besonders von Trump mit Zöllen bedroht wird.
Auch Metall-Rohstoffe waren die Verlierer. Der S&P Global Base Metal verlor 0,6 Prozent. Öl konnte leicht zulegen. Die Sorte Brent verteuerte sich um 3,2 Prozent. Nach einigen Wochen der Konsolidierung schoss der Goldpreis wieder hoch. Die Feinunze kostete 7,4 Prozent mehr als im Dezember. Die Währungen blieben weitgehend stabil. Der US-Dollar verbesserte sich leicht um 0,4 Prozent gegenüber dem Euro.
Kryptowährungen führten die Gewinner der Exchange Traded Products in Europa an. Kein Wunder, will Trump dieses Kunstgeld doch fördern. Bis zu 50 Prozent ging es aufwärts. Der erste klassische ETF auf der Liste war ein Länderfonds auf Polen mit vergleichsweise bescheidenen 12,7 Prozent Plus. Europäische Banken schafften mehr als elf Prozent. Angesichts der guten Performance des DAX waren auch ETFs mit deutschen Aktien vorne mit dabei und verbesserten sich um neun Prozent. Rohstoff-Fonds mit Silber und Gold glänzten, was rund acht Prozent brachte.
Verlierer hielten sich in Grenzen. Bei den Länderfonds litt Asien, Indien mit minus vier, Malaysia mit minus fünf Prozent. In dieser Größenordnung gaben auch Umweltfonds nach, zum Beispiel mit Wasserstoffaktien. Auch lässt sich das mit Trump erklären, der bekanntermaßen den Klimawandel leugnet.
Anlageklassen
Auch das Netto-Mittelaufkommen wurde kräftig aufgestockt. 23,9 Milliarden Euro gab es für die Aktien, vier Milliarden für die Anleihen, 2,9 Milliarden für die Rohstoffe und schließlich fast zwei Milliarden Flows für den Geldmarkt.
- 1,632
- Die Aktien als größte Kategorie verbesserten sich um 4,5 % auf 1,632 Billionen Euro.
- 442,2
- Die Anleihen schafften nur 0,3 % auf aktuell 442,2 Milliarden Euro.
- 132,6
- Die Rohstoffe waren die Renner, ein Plus von 9,1 % auf 132,6 Milliarden Euro.
- 24,7
- Gefolgt wurden sie vom Geldmarkt, der sich um 8,9 % auf 24,7 Milliarden Euro steigerte.
Nettomittelabflüsse
Verlierer waren Aktien aus dem Energiesektor, die auf 467,7 Millionen verzichten mussten. Für Euro-Unternehmensanleihen waren es 464,8 Millionen Euro. Aus alternativen Investments flossen 445,5 Millionen Euro ab. Kurzlaufende Euroanleihen verringerten ihr Nettomittelaufkommen um 436,1 Millionen Euro. Rohstoffprodukte mit Schwerpunkt auf Energie verloren 347,4 Millionen Euro.
Nettomittelzuflüsse
Aufgeteilt nach Anlagekategorien profitierten am stärksten globale Standardaktien mit einem Plus von 7,2 Milliarden Euro. Für amerikanische Standardaktien gab es 6,5 Milliarden. 3,3 Milliarden flossen in Rohstoffe mit Edelmetallen. 1,5 Milliarden Euro waren es für geldmarktnahe Produkte. Europäische Staatsanleihen profitierten ebenfalls mit 1,5 Milliarden.