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Die (Krypto-)Bullen sind los

Nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA schien der Markt wie ausgewechselt. Sein Versprechen, Regulierungen abzubauen, ließ die Herzen der Börsianer höher schlagen. An der Wall Street kamen die Bullen auf Trab. Der Dow schaffte im November 7,5 Prozent, der Nasdaq Composite 6,2 und der breite S&P 500 immerhin noch 5,7 Prozent. So mancher Markt in Europa ließ sich anstecken. Der DAX zum Beispiel schaffte 2,9 Prozent. Selbst der Shanghai Composite, über dem die Zolldrohungen von Trump schwebten, konnte noch 1,4 Prozent zulegen.

Zahlen und Fakten
2,158
Die Assets under Management stiegen um 5,9 % auf 2,158 Billionen Euro.
2.819
Bei der Zahl der Produkte tat sich dagegen wenig. Sie ging um zehn auf 2.819 zurück.
Europäischer ETP-Markt

Aber es gab auch Verlierer, bei denen die Drohung eines Handelskrieges Spuren hinterließ. Der EURO STOXX 50 verlor 0,5 Prozent, der Nikkei in Japan schon 2,2 Prozent und die Emerging Markets gingen mit minus 3,7 Prozent auf Tauchstation. Der Höhenflug des Goldes machte Pause, ein Minus von 3,7 Prozent. Der Ölpreis für die Sorte Brent verringerte sich um 0,3 Prozent. Aber die Metallaktien zogen dagegen in Erwartung von mehr Investitionen an, ein Plus von 1,7 Prozent.

Was sich an den klassischen Börsen abspielte, war aber nichts dagegen, was sich bei den Kryptowährungen tat. Der Markt explodierte, weil Trump sich als Krypto-Freund outete und das Ende der scharfen Regulierungen versprach. Das zeigte sich auch bei den Exchange Traded Products, zu denen Fonds und Notes gehören. In den USA boomten zudem Bitcoin-ETFs, die aber wegen der Konzentration auf ein Produkt nach europäischer Lesart als Notes oder Zertifikate zu bezeichnen wären. Bei den in Europa notierten Produkten gab es ungehebelt Gewinne von bis zu 80 Prozent.

Aber auch klassische ETFs profitierten überdurchschnittlich, sofern sie auf die Blockchain-Technologien setzten, die ja die Grundlage für die Kryptowährungen sind. Für solche Fonds ging es immerhin auch um 40 Prozent nach oben. Ansonsten profitierten Branchen in den USA, die vermeintlich von Trumps Politikankündigungen profitieren könnten, Investitionsgüter und Energiewerte. Sie legten um bis zu 20 Prozent zu.

Die Zahl der Verlierer hielt sich in engen Grenzen. Nur rund ein Viertel der in Europa notierten Produkte ließ Federn, am stärksten vor allem gehebelte Short-Produkte auf Krypto. Bei den klassischen ETFs fielen vor allem Länderindizes in Asien auf. Indonesien- und Philippinenfonds gaben rund sechs Prozent ab. Auch Goldminen-Werte notierten mit 3,5 Prozent im Minus.

Entwicklung AuM in Assetklassen in % (indexiert, rollierend 5 Jahre)

Anlageklassen

Auch beim Nettomittelaufkommen glänzten die Aktien. Sie erreichten im November mit 29,4 Milliarden Euro den bisher stärksten Monatszuwachs des Jahres. Anleihen mussten sich mit 349,2 Millionen Flows begnügen. Für den Geldmarkt gab es 155,9 Millionen Euro. Rohstoffe dagegen verloren. Ihre Flows sanken um 2,3 Milliarden Euro.

Zahlen und Fakten
1,546
Die Aktien profitierten am stärksten. Ihr Volumen stieg um 7,7 % auf 1,546 Bio. Euro.
439,2
Die Anleihen steigerten ihr Volumen nur leicht, ein Plus von 1,9 % auf 439,2 Mrd. Euro.
121,9
Die AuM der Rohstoffe dagegen sanken, um 2,4 % auf 121,9 Mrd. Euro.
20,9
Der Geldmarkt stagnierte auf hohem Niveau, ein Plus von 1,2 % auf 20,9 Mrd. Euro.
Netto-Mittel: Ab- und Zuflüsse nach Anlageklassen in Mio. Euro (Oktober 2024)

Nettomittelabflüsse

Verlierer waren Rohstofffonds mit Edelmetallbezug, minus 1,6 Milliarden Euro. Globale Schwellenländeranleihen litten. Sie mussten auf 943,6 Millionen Euro verzichten. Auch Aktien des Medizinsektors, normalerweise stabile Daueranlagen, wurden umgeschichtet. Aus ihnen wurden 752,3 Millionen Euro abgezogen. Schließlich machte sich nach zeitweiligem Aufschwung wieder mehr Ernüchterung in China breit. China-A-Aktien, die von Ausländer gekauft werden können, verloren 598 Millionen Euro.

Nettomittelzuflüsse

Heruntergebrochen auf einzelne Anlagekategorien dominierten US-Standardaktien mit einem Plus von 15,1 Milliarden Euro. Gefolgt wurden sie von globalen Standardaktien mit 8,3 Milliarden. Dann kamen amerikanische Nebenwerte mit 3,1 Milliarden Euro. Aktienaußerhalb der Standardindizes wurden mit 1,6 Milliarden Euro bedacht. Aktien des Finanzsektors zogen 1,2 Milliarden Euro frisches Geld netto an.

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