ETF-Monitor | Mach’s noch einmal, Börse!
Was für ein Jahr! Nachdem 2023 auf das schwache 2022 mit einer furiosen Erholung reagiert hatte, legten die Märkte 2024 noch mal ordentlich was drauf. Den Vogel schossen wiederum die Technologieaktien ab. Der Nasdaq Composite legte letztes Jahr 29,8 Prozent zu. Der breite S&P 500 folgte mit 23,8 Prozent und der Nikkei 225 schaffte 19,2 Prozent. Der DAX, der ja zum Jahresschluss deutlich die 20.000 Punkte überschritt, fiel am Ende doch etwas zurück. Aber 18,8 Prozent nach den 20,3 Prozent in 2023 sind mehr als zufriedenstellend. Auch der Shanghai Composite schaffte einen ordentlichen Gewinn, ein Plus von 14,5 Prozent, was aber die Verlustjahre zuvor noch nicht wieder kompensieren konnte. Der EURO STOXX 50 hinkte hinterher, er gewann 7,7 Prozent. Auch die Emerging Markets enttäuschten. Sie konnten sich nur um 5,3 Prozent verbessern.
Da die Notenbanken in Europa und den USA begonnen hatten, die Zinsen wieder zu senken, half dies den Kursen der langlaufenden Anleihen. Zehnjährige Papiere in Deutschland konnten so 17 Prozent zulegen. Die Rohstoffe waren gemischt. Der Global Base Metal markierte trotz Schwäche im Dezember aufs Jahr bezogen noch ein Plus von 6,3 Prozent. Der Ölpreis für die Sorte Brent sank sogar, ein Verlust von 3,4 Prozent. Aber das Gold glänzte wie lange nicht mehr, sage und schreibe 26,3 Prozent schoss die Feinunze nach oben. An der Währungsfront zeigte sich das starke Wachstum in den USA im Vergleich zu Europa. Der Dollar verbesserte sich gegenüber dem Euro um 6,1 Prozent.
Bei den Exchange Traded Products, Notes und Fonds, dominierten wenig überraschend die Kryptowährungen. Körbe mit ihnen verbesserten sich sogar ohne Hebel weit über 100 Prozent. Aber auch klassische ETFs, die auf Technologiewerte ausgerichtet sind, konnten kräftige Gewinne verbuchen. Themen wie Blockchain, Halbleiter oder spezielle US-Tech-Werte legten zwischen 55 und 45 Prozent zu. Auch Nachhaltigkeitsprodukte, wie der Deka MSCI World Climate Change ESG UCITS ETF, konnten sich mit einem Plus von 35,3 Prozent sehen lassen.
Die Verlierer hielten sich in Grenzen. Nur rund zwölf Prozent der Werte, die mindestens ein Jahr am Markt notiert sind, markierten Verluste. Auffällig waren einige Länderfonds, vor allem aus Lateinamerika wie Brasilien mit minus 26 Prozent. Bemerkenswert, dass das Thema Nachhaltigkeit auch Verluste produzierte. Fonds mit Clean Energy verloren rund 22 Prozent.
Anlageklassen
Beim Nettomittelaufkommen, den Flows, kam 2024 wieder einiges zusammen. Rund 198 Milliarden Euro mehr gab es für die Aktien. Die Anleihen verbuchten ein Plus von 47,3 Milliarden Euro. Der Geldmarkt bekam rund 11 Milliarden. Rohstofffonds dagegen mussten Verluste hinnehmen. Aus ihnen floss im Jahresvergleich 7,3 Milliarden Euro ab.
Nettomittelabflüsse
Die nachfolgenden Zahlen der einzelnen Anlagekategorien beziehen sich nur auf Zu- und Abflüsse des Dezembers 2024. An der Spitze der Verliererkategorien rangierten im Dezember die Anleihen außerhalb von Standardindizes. Ihnen gingen 736,1 Millionen Euro verloren. Kurzlaufende US-Dollar Unternehmensanleihen mussten auf 626,1 Millionen verzichten. Breite Rohstoffkörbe waren wenig gefragt. Aus ihnen flossen 617,5 Millionen Euro ab. Aus US-Dollar-Staatsanleihen waren es 547,6 Millionen Euro. Globale Value-Aktien litten. Aus ihnen wurden 396,6 Millionen Euro abgezogen.
Nettomittelzuflüsse
Danach setzten die Auguren vor allem auf Amerika und den Politikwechsel dort. 13,7 Milliarden Euro flossen in US-Standardaktien. Globale Standardaktien bekamen 7,4 Milliarden Euro. Aktien außerhalb der Standardindizes wurden mit 2,4 Milliarden Euro bedacht. 1,6 Milliarden Euro flossen in US Small-Cap Aktien.1,4 Milliarden gab es für geldmarktnahe Fonds.