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Im Bann der Zinshoffnungen

Sie kommt, sie kommt nicht. Sie kommt bald, sie kommt später. Auch der Mai stand ganz im Zeichen einer Zinssenkung durch die Notenbanken. So schwankten die Kurse je nach dem Grad der Hoffnung ordentlich, aber in der Tendenz eher aufwärts. Zwischendurch reichte es sogar für neue Rekorde. Der Dow-Jones-Index schaffte Mitte Mai kurzfristig mal, die Marke von 40 000 Punkte zu überschreiten, um dann wieder zurückzufallen. Ähnlich erging es dem DAX, der fast auf 18.900 Punkte stieg.

Insgesamt war so das Monatsergebnis überwiegend positiv. Am stärksten stiegen wieder einmal die Technologiewerte an der Nasdaq. Der Nasdaq Composite gewann 6,9 Prozent, während sich der breite S&P 500 mit 4,8 Prozent begnügen musste. In Deutschland brachte der DAX ein Plus von 3,2 Prozent auf die Waage, deutlich übertroffen aber durch den SDAX der kleineren Werte, der 5,8 Prozent zulegte. Der EURO STOXX 50 folgte mühsam mit 1,3 Prozent. Der MSCI Emerging Markets enttäuschte diesmal mit nur 0,3 Prozent. Auch der Nikkei, der den Jahresanfang noch mit kräftigen Kursgewinnen markiert hatte, blieb mit 0,2 Prozent zurück. Der Shanghai Composite, der sich im April mit neuen Konjunkturhoffnungen in China um mehr als drei Prozent verbessern konnte, gab 0,6 Prozent ab.

Zahlen und Fakten
1.843
Rekordmonat für die ETFs – die AuM erhöhten sich um 3,4 % auf 1,843 Bio. Euro.
2.762
Die Zahl der ETPs, also Notes und Fonds, stieg um zehn Prozent auf 2.762.
Europäischer ETP-Markt

Bei den Rohstoffen glänzten wiederum die Metalle. Der S&P Base Metal legte weiter zu, diesmal ein Plus von 4,9 Prozent. Für den Goldpreis war es dagegen nur ein Plus von 1,8 Prozent, während offenbar für Silber Nachholbedarf zu verstärkten Käufen führte, was den Preis um 15,7 Prozent nach oben trieb. Öl schwächelte weiter. Der Preis für die Sorte Brent gab um 7,1 Prozent nach. Der Euro konnte sich anders als im April gegenüber dem US-Dollar leicht befestigen, ein Plus von 1,7 Prozent.

Auch bei den Exchange Traded Products (ETPs) mit Fonds und Notes überwogen die Kursgewinne. Wie auch im Monat zuvor waren wieder Produkte auf Kryptowährungen ganz vorne und notierten um 30 Prozent höher. Themenfonds auf Wasserstoff markierten ein Plus von 28 Prozent, für Solar und Clean Energy ging es rund 16 Prozent aufwärts. Auch Produkte, die dem Silberpreis folgen, schafften 16 Prozent. Tech-ETFs konnten mit Gewinnen von bis zu acht Prozent punkten. Mit 6,5 Prozent ragte die Schweiz bei den Länderfonds heraus.

Auf der Verliererseite fielen Ölprodukte mit Verlusten von rund sieben Prozent auf. Länderfonds auf Indonesien verloren bis acht Prozent. Bei den Themen war im Mai die Luft aus Cybersecurity raus, die zuvor gut gelaufen waren. Hier ging es ebenfalls bis acht Prozent abwärts.

Entwicklung AuM in Assetklassen in % (indexiert, rollierend 5 Jahre)

Anlageklassen

Auch für das Netto-Mittelaufkommen gab es Bestmarken. Den Aktien flossen 18,2 Milliarden Euro frische Gelder zu, ein Monatszuwachs, der an die Rekordmarke vom März 2021 heranreichte. Die Renten-ETFs steigerten ihre Flows um 5,5 Milliarden Euro. 626,6 Millionen mehr gab es für die Rohstoffe. Mit 909,3 Milliarden markierte der Geldmarkt einen der höchsten Monatsgewinne.

Zahlen und Fakten
1,296
Die Aktien-ETFs steigerten ihre AuM um vier Prozent auf 1,296 Billionen Euro.
395,6
Für die Rentenprodukte war es ein Plus von 1,4 Prozent auf 395,6 Milliarden Euro.
110,5
Die Metallrallye half den Rohstoffen – ein Plus von 1,7 % auf 110,5 Mrd. Euro.
15,6
Der Geldmarkt steigerte seine AuM trotz Zinssenkungsphantasie um 6,5 % auf 15,6 Mrd.
Netto-Mittel: Ab- und Zuflüsse nach Anlageklassen in Mio. Euro (Mai 2024)

Nettomittelabflüsse

Schweizer Aktien führten die Verliererliste an. Offenbar machten viele Anleger nach starken Kurssteigerungen Kasse und stießen 799,3 Millionen Euro ab. Bei den deutschen Aktien gab es ebenfalls antizyklische Reaktionen, was zu 768 Millionen Euro weniger führte. Euro-Unternehmensanleihen verloren 568 Millionen. Die Hausse bei den Basismetallen veranlassten Verkäufe von 445,5 Millionen Euro. Schließlich wurden kurzlaufende Euro-Staatsanleihen abgebaut, was zu Abflüssen von 311,5 Millionen Euro führte.

Nettomittelzuflüsse

Heruntergebrochen auf Anlagekategorien waren wieder globale Aktien-Standardwerte gefragt. Sie verbuchten 5,5 Milliarden Euro Nettomittel. Für amerikanische Aktien-Standardwerte waren es 3,5 Milliarden Euro. Angesichts der Zinssenkungshoffnungen attrahierten die Bonds außerhalb der großen Indizes frische Gelder von 1,75 Milliarden Euro. Standardaktien aus Japan waren ebenfalls gesucht, hier ein Plus von 1,15 Milliarden, während es für die Titel der Eurozone 937,7 Millionen Euro waren.

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